Die Skulptur am Anfang des 21. Jahrhundert 

23.1.2000– open end

Da stand sie nun, die Skulptur. Auf den ersten Blick war sie aus Holz, auf den zweiten, tieferen aus einem DDR Ahorn Baum. Ulrich Samper, ein Bildhauer aus Apolda, aus Weimar, aus Fulda und wieder aus Weimar hat sie gemacht. Gutes Handwerk und ansprechendes Äußeres geben ihr das Gefühl eines wertvollen Einzelstücks. Durch die unterschiedlichen Klappmechanismen ist sie manchmal ein wenig lummelig, aber dafür lebt sie und macht nicht den Eindruck eines perfekten Möbelstücks – ja sie macht einem sogar irgendwie Mut auf Fehler und das ist insbesondere für den Zweck der Skulptur wichtig. Ein Gast, der in die Ausstellungsräume kommen würde und dieses Teil sieht, käme zur Überzeugung, dass man wohl den Rednertisch noch nicht weggeräumt hätte und er hätte nur insoweit unrecht, dass er tatsächlich vergessen wurde.

Es war Absicht, weil er für zwei Wochen ganz er selbst sein darf. Danach wird er gebraucht. Für Menschen, die eingeladen werden eine Rede zu halten. Die Thematik bleibt ihnen freigestellt, den Dozenten, den Bänkern, den Bäckern, den Ingenieuren, den Damen, den Herren, die Länge soll 45 Minuten nicht überschreiten. Alles wird digital aufgenommen und kann jederzeit von jedem Menschen abgerufen werden. Als erster, kleiner Stein der Kuratorenschule VIA dient das Stück Holz außerdem. Die Dauer des Projekts bleibt unbestimmt. Nach 50 Reden wird ein erstes Fazit gezogen.

 

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