20 JAHRE KUNSTVEREIN Via113
20 JAHRE KUNSTVEREIN Via113

Der Kunstverein Via113 eröffnet 1992 an dieser Stelle seinen Ausstellungsbetrieb. Neben dem interessierten Hildesheimer sind vornehmlich Besucher aus dem universitären Bereich und den angrenzenden Kunsthochschulen in Braunschweig und Hannover die ersten 10 Jahre sein Publikum. Unterschiedlichste Künstler, Kritiker und Kuratoren machen hier ihre ersten relevanten Gehversuche. Manche sind mittlerweile zu Ruhm und Ehre gelangt, andere blieben unverdient in der brotarmen Unterschicht gefangen, dritte wechselten mit gutem Grund das Arbeitsfeld.

Der Kunstverein Via113 hat sich nur die ersten Jahre auf die Räume innerhalb der kleinen Venedig beschränkt, danach baute er ein Netz von Außenstellen auf: TH-Artgenossen (Dammstraße 21/1995), Kölschartclub (Burgstraße2/1996), Galerie Karoline Rieder (Langer Garten 1/1996), whiteboard (Dammstraße/2002), L´Ost 1999 (Weimar/1999), Kuratorenschule VIA (Berlin/2000), Eine deutsche Einkaufspassage (Hannover/2000), Clube de arte Porto (Porto/2001), Mosteiro Schuerer (Porto 2002), Gewächshaus (Universität Hildesheim/2005), Museum Zeitgenössischer Kunst Heudebber-Danstedt ( 2006), Galerie Via113 (Bad Ems/2008), Süddeutscher Kunstverein coop. (Reusten /2009), Kapelle (2010/Bonn), Kapelle (2012/Brüssel). Manche sind nach 1-2 Jahren wieder geschlossen worden, andere bestehen heute noch.

Zu dem Umgang mit den unterschiedlichen Ausstellungsräumen kamen die damit verbundenen Rahmenbedingungen wie Besucher, Presse, Fördermittel und nicht zuletzt die dort angesiedelte Kunstszene. Vieles wäre erwähnenswert, manches fantastisch, anderes ein wenig langatmig aber bitte, bedienen sie sich innerhalb der angegebenen Webseiten oder fragen sie persönlich bei uns nach. Wir haben 20 Jahre gerne Auskunft erteilt und wollen dies auch beibehalten.

KAPELLE
JAHRESPORJEKT 2012

Im Jahr 2012 möchten wir uns aus gegebenem Anlass unmittelbar mit der Verantwortlichkeit für Ausstellungen und Ausstellungsbetriebe beschäftigen. Dafür setzen wir den Begriff der Kapelle ein, den wir als konfessionslosen Andachtsraum definieren. Es handelt es sich dabei um Ausstellungsräume, die sowohl in den privaten Kontext von Privatpersonen gestellt werden als auch an Orten ihren Platz finden, die mehr oder weniger öffentlich zugänglich sind (Schule, Park, Altersheim,…..)

Die Kapellen sollen sowohl im privaten Bereich als auch im öffentlichen Bereich den Verantwortlichen nach und nach übergeben werden. Die Ausmaße der KAPELLE, ihre Materialität und ihr Programm stehen in unmittelbarem Zusammenhang zu dem Ort, zur Architektur, zu den Gastgebern. Die Gastgeber sind angehalten, in Zusammenarbeit mit der Projektleitung ein möglichst breites Publikum einzuladen. Unter den verschiedenen KAPELLEN findet ein Austausch statt. Auch bedienen sie sich einer gemeinsamen Webseite, mit jeweils eigenem Sektor, eigener Pflege. Die Leitung des Kunstvereins Via113 & Kooperationspartner betreut in Zusammenarbeit mit den Gastgebern sowohl den Bau als auch das Programm der jeweiligen KAPELLE. Neben den auswärtigen Kapellen findet ein Begleitprogramm mit den dazugehörigen Ausstellungen in den Räumen des Kunstvereins Via113 statt, welches sich im übergeordneten Sinne mit dieser Thematik beschäftigt. Dabei bleibt ein Raum der Dokumentation der bereits umgesetzten Projekte vorbehalten, so dass dem Besucher ein steter Überblick ermöglicht wird.

Interessierte bezüglich einer eigenen Kapelle sind freundlichst angehalten sich bei der Leitung des Kunstvereins Via113 zu melden

Dezember 2012:
Eröffnung: So 9.12.2012 15°°- 20°°
Produzent: Beineberg/Schürer

Dauer: 9.12.2012 - 10.2.2013
Projekttag: Di 19°°-21°°

November 2012:
Oktober 2012:
Metha Clara Maria Türke
*19.4.1924 – 14.3.2012
…... bin auf dem Friedof...…

Eröffnung: Sonntag 14.10.2012 15°° - 19°°
Dauer: 14.10.2012 – 30.10.2012
Öffnungszeit: Täglich 24 Stunden
Kunstverein Via113 kleine Venedig 1a 31134 Hildesheim www.via113.de 0163/1733715

Kunstverein Via113 / 2012 / KAPELLE - Nichtkonfessionelle Andachtsräume

Frau Maria Türke ist gestorben, mit 87 Jahren. Sie werden sie nicht kennen oder vielleicht doch? Sie ist regelmäßig die Kleine Venedig rauf- und runter gegangen. Sie wohnte in der Großen Venedig, in einer bescheidenen aber lichtdurchfluteten 2 Zimmer Wohnung
Sie war eine bemerkenswerte Dame, die unter anderem Aussagen machte wie: Ohne Kunst und Kultur wären wir alle reif für die Klappsmühle.
Ihre Liebe war die Musik und darin insbesondere die klassische Musik, was Sie nicht davon abhielt, als Stammgast im Kunstverein Via113 ein- und auszugehen. Einzig unter den 100 000 Hildesheimern.
Ja, Sie war eine Freundin, was uns nicht daran hinderte beim Förmlichen „Sie“ zu bleiben.
Auch stellte Sie ihr Wohnung und den Dachboden für Kunstprojekte der Via113 zur Verfügung, machte wunderbare altmodische Häppchen und glänzte mit Ihrer Freude am Leben.
Auf die Frage, warum sie nie verheiratet war, gab sie lakonisch zur Antwort: „Mein lieber Herr, soll ich meine Liebe in Stalingrad ausgraben…“ und damit war für sie das Thema gegessen.
Sie wäre gerne Tänzerin geworden, doch dies versagten die Eltern, die selbst Musiker waren.
So wurde sie über Umwege Sozialarbeiterin in Hildesheim, Bereich Ehescheidungen. Damals, als es noch Schuld und Sühne zu klären galt. „Mir wird schlecht, wenn ich an manche dieser sauberen Herren und Frauen denke“ und „die Kinder sind immer die größten leidtragenden….“.
Für Sie war die Welt nicht immer einfach, aber manchmal war gut und böse wie links und rechts.
Adolf Hitler hat sie gehaßt, wie man es selten von der Kriegsgeneration verbalisiert zu hören bekommt, auch kam der Regierungsapparat der DDR nicht wesentlich besser weg.
Freiheit war das höchste Gut und Reichtum verpflichtet. Sie hat Ihre bescheidenen Ersparnisse in eine Bürgerstiftung zur Unterstützung angehender Orchestermusiker nach Dresden gegeben.

Am 14.3.2012 hat das Herz von Frau Metha Maria Türke im Alter von 87 Jahren bei Ihrer Schwester in Moritzburg aufgehört zu schlagen. Es ist um uns ein wenig leiser geworden.
Wir danken, das wir sie kennenlernen durften

September 2012:
GEDENKSTÄTTEN
16.9.2012 - 9.10.2012

Es gibt viele Gedenkstätten auf dieser Welt. Dieses sind vier davon.

Gedenkstätten sind auch Andachtsräume, in der Regel größer, weiter und selten privat. Auch werden sie selten gerahmt von einem geschlossen Gefüge - Dach, Mauern, Türen oder Fenster. Sie stehen wie Bäume oder liegen wie Straßen in unserer Welt herum und gemahnen an gewesenes.

Produzent: A. Gatta & D. Schürer
Eröffnung: Sonntag 16.9.2012 15°°- 19°°
Projekttag: Di 19°° - 21°°

Juli 2012:
100 nichtkonfessionelle Andachtsräume werden innerhalb der Stadt installiert. Sie sind handgemacht, sie sind einfarbig und sie stehen auf zwei Holzpfosten. Besuchern der Eröffnung wird die Möglichkeit geboten, einen eigenen Andachtsraum aus der Sammlung mitzunehmen und andernorts zu inszenieren.

Eröffnung: Freitag 27.7.2012 20°°
Projekttag: Dienstag 19°°- 21°°
Dauer: 28.7.2012 - 6.9.2012
Kunstverein Via 113
K
leine Venedig 1a D - 31134 Hildesheim 0163/1733715

Eine Zusammenarbeit von:
Kunstverein Via113 www.via113.de
Süddeutscher Kunstverein www.süddeutscher-kunstverein.de
KAPELLE Brüssel www.kapelle-online.com

Dank an:
Eduardo Matos, Tomas Svevo, Alexander Steig, Rolf Bier, Hans Lamb, Thomas Nolden, Arndt Heuwinkel, Stephan Krankenhagen, Hannes Malte Mahler, Michael Thomas, Frank Tangermann, Daniel Man, Xtof, Mafalda Santos, Äschkut Beineberg, Silke Roth, Daniel Schürer...

Mai 2012:
BODENBÜCHER-BÜCHERBÖDEN
Der Mensch sucht nach vielem,
darunter auch nach Bodenbelägen.

Sie gibt es heute in 1000 und einer Form. War vor langer Zeit gemeine Stein- oder Tonplatten der letzte Schrei, kamen Holzdielen und Linoleum, PVC - und Teppichböden, Laminat und Fußbodenheizung.

Heute wird je nach Bedarf und Geschmack gemischt, geschüttelt - gerührt und verlegt.

Im Zuge des Jahresprojekt des

Kunstvereins Via113: “KAPELLE - nicht konfessionelle Andachtsräume” wird am Bodenbelag des Kunstvereins gearbeitet. Das Material bilden 300 dtv Taschenbücher...

Kunstverein Via113 seit 1992
Künstler: Luk van der Hallen / Belgien
Eröffnung: So 20.5.2012 15°° - 19°°
Projekttag: Di 19°° - 21°°
Dauer: 20.5.2012 - 20.6.2012

März 2012:
COLLABORATION_4 - SPACE Gallery Bratislava, Slowakei
Beate Engl, Sandra Filic, Maximilian Geuter, Daniel Schürer, Alexander Steig, Thomas Thiede
Februar 2012:
Altlasten

12.2.2012 - 15.3.2012

Wer stirbt, hinterläßt Dinge.
Um manche streiten sich die Nachkommen, andere werden vergessen, bleiben übrig, wandern zu den Entsorgern. Was verkäuflich ist, wird verkauft, was keine Nachfrage erfährt, geht den Weg in den Restmüll, emotional Aufgeladenes hat dabei in der Regel das Nachsehen ...Wäre das Ziel der Tod und das Leben eine Form von Krieg, könnte man die zu entsorgenden Restbestände jedes Einzelnen als Kollateralschäden bezeichnen...

Die Ausstellung ist zweigeteilt. Das Masterpiece wird am17.2.2012 in dem Ausstellungsraum SPACE/Bratislava gezeigt, ein Konvolut von alten Rahmen mit neuen Bildern, daneben ein Badmintonfeld.

Die ehemaligen Bilder der Rahmen werden im Kunstverein Via113 gezeigt, allesamt rausgehoben aus den Niederungen des gewöhlichen Fotoalbums...

Bonustrack: C.ristoph Gebhhardt (Komposition/Requiem)

Eröffnung: So 12.2.2012 15°° - 18°° Projekttag: Di 19°° - 21°° Dauer: 12.2.2012 - 15.3.2012

STELLEN – Ausstellung

Ein Besucher in einer Ausstellung erlebt die Realität der Ausstellung über Stellen einer Realität, in der eine Besucherin in einer Ausstellung die Realität der Ausstellung über Stellen einer Realität erlebt, in der ein Besucher in einer Ausstellung die Realität der Ausstellung über Stellen einer Realität erlebt, in der eine Besucherin in einer Ausstellung die Realität der Ausstellung über Stellen einer Realität erlebt

STELLEN – Ausstellung Freitag, 3.2.2012 19 Uhr - Samstag, 4.2.2012 12 – 17 Uhr

Alljährlich arbeitet der Kunstverein mit einer Hochschule zusammen. Mal liegt sie in Braunschweig, in Hamburg, Hannover oder Bremen. Dieses Mal handelt es sich um die Universität in Hildesheim. Das Arbeitsfeld heißt "Ausstellung" - weiter gefasst als den engen zeitgenössischen Kunstkontext. Unter der Anleitung von Stefan Krankenhagen und Daniel Schürer wurden die Studenten angehalten, am Ende der Übung weniger ihr eigenes künstlerische Produkt in den Mittelpunkt zu stellen, sondern die Ausstellung als solches auszustellen.....